ANTWORTEN FAQ ZUM THEMA WAS IST ABSINTH
Vermutlich im 18. Jahrhundert wurde erstmals ein Absinth im Val de Travers gebraut. Das Alkohol - Destillat bestand aus Wermut, Kräutern und Anis. Dem Absinth wurde eine heilende Wirkung nachgesagt und auch heute noch bestehen authentische Absinthe aus vielerlei Heilpflanzen.
Welche Absinth - Sorten gibt es?
Aufgrund der geographischen Herkunft, aber auch bedingt durch die Herstellungsweise lassen sich heute verschiedene Absinthe - Kategorien festlegen.
Absinthe Verte (Qualitée Superieure)
Diese Absinthe enthalten Wermut, grünen Anis, manchmal Fenchel und weitere Kräuter. Nach der Destillation wird der Absinth mit der Pflanze Artemisia Pontica gefärbt. Der Absinthe Verte hat einen Alkoholgehalt zwischen 65% vol. und 74% vol.
La Bleue / La Blanche (Qualitée Superieure)
Dieser Absinth wird nach der Destillation nicht gefärbt, sondern behält seine transparente Farbe. Kräuter, die normalerweise für eine Färbung sorgen, werden zugegeben, bevor die Destillation stattfindet oder gar nicht verwendet. Dieser Absinth ist lieblicher im Geschmack und hat einen Alkoholgehalt zwischen 50-55% vol.
Absinthe-Anisette
Diese Absinthe sind aus Wermut und Anis. Andere Kräuter werden eher zurückhaltend verwendet. Diese Absinthe sind in der Regel auf 45% vol. verdünnt. Sie schmecken sehr gut, wobei Wermut den hauptsächlichen Geschmack ausmacht.
Absinthe mit „Fehlern“
Werden Wermut - Destillaten ätherische Öle zugesetzt, entsteht ein qualitativ minderer Absinth, der geschmacklich dennoch sehr gut ist. Wird nach dem Destillieren wieder Wermut zugesetzt, entstehen Absinthe mit Bitterstoffen. Meist geschieht dies vorsätzlich und wird als mazerieren bezeichnet. Zu dünner Absinth erhält in der Regel einen Anetholzusatz, meist Sternanisöl. Fügt man Anis nach der Destillation durch Mazeration hinzu, wird der Absinth ähnlich schmecken wie Absinthe mit reinem Sternanis, also deutlich aggressiver. Manche Absinthe erhalten ihre Farbe durch Lebensmittelfarbe. Diese schmecken dann nicht nach Kräutern, sondern eher nach künstlichen Farbstoffen. Einige Absinthe werden vorgezuckert, um ihnen die typische Bitterkeit zu entziehen oder den Geschmack der künstlichen Farbstoffe zu überdecken. Daher lautet eine Faustregel: Je mehr Zucker im Absinth, umso schlechter die Qualität.
Pastisinthe
Eigentlich handelt es sich hierbei nicht um richtige Absinthe. Vielmehr ist lediglich eine Wermuteinlage sowie ein Sternanis - Mazerat enthalten. Dennoch lassen sich einige dieser Pastisinthe durchaus genießen.
Wermutlikör, Kräuterbitter
Auch dies sind eher Wermut - Mazerate, die mit Absinthen eigentlich nicht viel zu tun haben.
Non - Sinthe
Ölmixe, Mazerate und einige wenige Destillate gehören in diese Kategorie. Die Resultate schmecken nach Mundwasser oder ähnlichem und haben mit Absinth absolut nichts zu tun.
Wie werden Absinthe hergestellt?
Es gibt unterschiedliche Herstellungsarten. Bei der Alkohol - Destillation wird klein gehacktes Wermutkraut mit einem 40%-50% vol. Alkohol - Wassergemisch bis zum Alkoholsiedepunkt erhitzt. Nun wird der inzwischen gasförmige Alkohol, der die gelösten Wermutbestandteile enthält, durch ein Geistrohr abgeleitet und gekühlt. Der nun wieder flüssige Alkohol wird dann in einem Behälter aufgefangen, wobei jedoch nur der mittlere Destillat - Teil verwendet wird. Nun wird der Wermut entweder in einem gesonderten Destillationsverfahren destilliert, um anschließend mit weiteren Destillaten wie zum Beispiel Anis, Fenchel oder Ysop vermischt zu werden oder der Wermut wird sofort gemeinsam mit den Kräutern destilliert, um anschließend mit neutralem Alkohol und Wasser verdünnt zu werden. Eine weitere Herstellungsweise beruht darauf, den Wermut gemeinsam mit anderen Kräutern zum Ausgangsprodukt zu destillieren und mit Wasser zu verdünnen.
Bei der Wasserdampf - Destillation wird der Wasserdampf durch den Wermut geleitet, um die Wirkstoffe herauszulösen. Hierbei entsteht ein ätherisches Öl, das die chemische Substanz Thujon enthält. Wird der Wermut durch Alkohol - Mazeration in den Absinth gebracht, durchläuft er lediglich die Vorstufe der Destillation. Da das Ergebnis ungenießbar wäre, wird lediglich wenig Wermut für sehr kurze Zeit mit Alkohol versetzt oder der Alkohol wird gemeinsam mit dem Wermut sehr stark erhitzt. Dadurch erhält der Hersteller ein Konzentrat, von dem er nur sehr wenig mit Alkohol versetzen muss, um einen trinkbaren Absinth zu erhalten.
Wieso sind Absinthe grün?
Längst sind nicht mehr alle Absinthe grün. Die es dennoch sind, erinnern an die ursprünglichen Absinth - Rezepte. Die Färbung entstand nämlich durch einen nahen Verwandten des Wermut, die Pflanze Artemisia Pontica. Sie ist längst nicht so bitter wie Wermut, hat jedoch eine sehr starke Färbekraft. Bei Lichteinwirkung dünnt die Farbe jedoch aus, so dass die Absinthe dann eher blassgrün werden, so wie es typischerweise auch der Fall ist.
Warum wurde Absinth verboten?
Ein Mord im Jahre 1905 führte zu einem Absinthe - Verbot. Ein Weinbergarbeiter ermordete seine schwangere Frau und seine kleinen Töchter, nachdem er sich unter anderem mit Absinth völlig betrunken hatte. Augenblicklich wurde Absinth in Belgien verboten, 1910 folgte die Schweiz einer entsprechenden Volksinitiative und 1914 wurde der Genuss von Absinth auch in Frankreich verboten. Spanien und Portugal verboten Absinth nicht und Großbritannien erlaubte wenigstens den Verkauf, nicht jedoch den Genuss desselben. Dadurch gelangte Pastis, der keinen Wermut enthält, zu einiger Berühmtheit. Aber auch gesundheitliche Aspekte waren für das Verbot der Absinthe verantwortlich. So machten viele für den Verlust der Sehkraft den Genuss von Absinth verantwortlich. Der Grund für die Erblindungen war allerdings das enthaltene Methanol, das heute aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen jedoch nicht mehr im Absinth vorkommt.
Was ist Thujon?
Thujon soll berauschend, bewusstseinsverändernd und Depressionen auslösen. Für schädliche Wirkungen muss man jedoch schon mehrere hundert Milligramm einnehmen. In qualitativ hochwertigem Absinth sind niemals gesundheitsgefährdende Dosen Thujon vorhanden. Dafür sorgt schon die gesetzliche Begrenzung für den Thujongehalt in alkoholischen Getränken.
Was sind schlechte Absinthe?
Absinthe, die im Supermarkt verkauft werden, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit keine guten Absinthe. Stark leuchtend grüne, blau - grüne oder rote Absinthe sind ebenfalls schlechte Ware. Sind lediglich Öle, Alkohol, Zucker, Farbstoffe und Essenzen als Inhaltsstoffe deklariert, sollte man diese Absinthe ebenfalls nicht kaufen. Riecht der Absinth chemisch, stechend oder anders künstlich - Finger weg! Wird kein Destillerie auf dem Etikett gefunden, ist die Qualität gleich Null. In einem Absinth Shop im Internet wird man jedoch für gewöhnlich hochwertige Ware finden.
Woher bekomme ich gute Absinthe?
Diese sind in der Regel wirklich nur in Absinthe Shops im Onlinehandel erhältlich. Auch hier sollte man auf die jeweiligen Angaben achten.
Benötigt man Absinthe - Zubehör?
Das kommt darauf an, ob man den Absinth traditionell trinken möchte oder eben „nur aus dem Schnapsglas“. In Absinth - Liebhaberkreisen wird jedoch die Trinktradition hoch gehalten und dementsprechend mit Absinth Gläsern , Löffeln und Karaffen oder Fontänen gekrönt.